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Besondere Tiere im Stadtgebiet: Vom Aussterben bedroht – Der Flussregenpfeifer

Der leuchtend gelbe Augenring ist das auffälligste Merkmal des Flussregenpfeifers – die Bestimmung des Vogels fällt aufgrund dieser Besonderheit auch Laien nicht schwer. Doch bekommt man den kleinen braun-weißen Vogel in Hessen immer seltener zu Gesicht – in Frankfurt könnte man allerdings Glück haben.

Der Flussregenpfeifer ist ein Pionier, gehört also zu den Ersten, die offene Flächen besiedeln. Entsprechend brütet er am liebsten auf Sand- und Kiesbänken mit wenig Vegetation. Solche Flächen fanden sich bis ins 19. Jahrhundert in den Überschwemmungszonen der meisten hessischen Flüsse und entsprechend häufig waren dort Flussregenpfeifer-Populationen zu finden. Doch mit der zunehmenden Begradigung von Flüssen und dem Bau von Staudämmen wurde sein Lebensraum immer weiter reduziert. So ist er heute in Hessen vom Aussterben bedroht.

Doch es besteht Grund zur Hoffnung: Der Flussregenpfeifer kann sich gut an Sekundärhabitate, also künstlich geschaffene Lebensräume anpassen. So brütet er erfolgreich an Sand- und Kiesgruben, Steinbrüchen und Schlämmteichen sowie auf Großbaustellen und Abrissflächen. Allerdings nur, solange diese unbeständigen Gelände nicht betoniert oder bebaut werden.

Sicher ist: Für den Flussregenpfeifer ist ein besonderer Schutz nötig.

In Frankfurt werden solche Schutzmaßnahmen bereits am Monte Scherbelino umgesetzt, einem der wichtigsten hiesigen Brutplätze für den Flussregenpfeifer: Kiesflächen und Stillgewässer wurden angelegt und die Vegetation wird regelmäßig gemäht. Auch im Umfeld des Flughafens, wo die Art ebenfalls brütet, und an der ehemaligen Deponie in Heddernheim könnte so leicht geeigneter Lebensraum geschaffen werden. So könnte sich der Bestand von derzeit geschätzten acht Brutpaaren im Stadtgebiet weiter ausbreiten.

Im nächsten Beitrag geht es mit der Knoblauchkröte weiter!

Erhältlich im Buchhandel oder direkt über den Verlag:

Indra Starke-Ottich, Georg Zizka

Stadtnatur in Frankfurt – vielfältig, schützenswert, notwendig

2019, 252 Seiten, 198 Abbildungen, 11 Tabellen, umfangreicher Anhang

ISBN 978-3-510-61414-1

19,90 Euro

In diesem Blog stellen wir Woche für Woche ausgewählte Kapitel aus dem neuen Buch Stadtnatur in Frankfurt der Senckenberg-Botaniker*innen und -Zoolog*innen vor.

 

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