Bisher größte Ausdehnung des antarktischen Ozonlochs am 24. September 2006.

Senckenberg-Vortragsreihe:

„Wieder im grünen Bereich? Wie der Ozonverlust der Stratosphäre gestoppt wurde“

Vortrag am 17. Mai 2023

Die Ozonschicht, die alle Lebewesen vor der gefährlichen ultravioletten Strahlung schützt, war in den 1980er – vor allem über der Antarktis – gefährlich dünn. Durch schnelles, gemeinsames Handeln konnte die Weltgemeinschaft die Überschreitung dieser Belastungsgrenze verhindern. Im nächsten Vortrag der Senckenberg-Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“ wird diskutiert, wie es heute um die Ozonschicht steht und was wir aus diesem Paradebeispiel internationaler Zusammenarbeit lernen können, um die Stabilität des Ökosystems Erde zu erhalten.
 
Die Ozonschicht in der Stratosphäre schützt alle Lebewesen vor der ultravioletten Strahlung. In den 1980er Jahren wurde diese Schutzhülle über der Antarktis dünner: Verursacht wurde das „Ozonloch“ durch Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), eine Gruppe von Chemikalien, deren Chlorverbindungen das Ozon abbauten. Die Staaten der Erde handelten schnell: Dank des „Montreal-Protokolls“ wurde die FCKW-Produktion so gut wie eingestellt, die Ozonschicht erholte sich wieder, und diese planetare Grenze ist heute nicht mehr gefährdet. Kann dieser Erfolg als Beispiel für den Umgang mit den anderen Belastungsgrenzen dienen? Oder was unterscheidet sich zum heutigen Stand? Der Vortrag zeigt auf, wie beherzte Politik nicht nur die Ozonschicht gerettet hat, sondern auch zum Klimaschutz beitrug.
Der Physiker Peter Hoor ist Professor für experimentelle und beobachtende Meteorologie am Institut für Physik der Atmosphäre der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz und erforscht dort unter anderem per Forschungsflugzeug (HALO) und Satellitendaten die Vorgänge in der Atmosphäre.
 
Vortrag: Wieder im grünen Bereich? Wie der Ozonverlust der Stratosphäre gestoppt wurde
Referent: Prof. Dr. Peter Hoor (Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Datum: Mittwoch, 17. Mai, 19:30 Uhr
Ort: Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum, Arthur von Weinberg-Haus, Grüner Hörsaal, Robert-Mayer-Str. 2, 60325 Frankfurt
 
Vortragsreihe „Planetare Grenzen – Die Welt ist nicht genug“
Bereits 2009 veröffentlichte eine internationale Forschungsgruppe rund um den schwedischen Resilienzforscher Johan Rockström das Konzept der Planetaren Grenzen. Dieses beschreibt die neun globalen Prozesse, die die ökologische Überlebensfähigkeit des Menschen auf unserem Planeten bestimmen. Diese Grenzen definieren einen „sicheren Handlungsraum“ für die menschliche Zivilisation auf der Erde. Dafür dürfen bestimmte Schwellenwerte nicht überschritten werden, denn bei mehreren Prozessen gibt es Kippelemente im Erdsystem, bei denen ein Überschreiten abrupte und unumkehrbare Veränderungen hervorrufen würde. Doch bereits jetzt sind mehrere dieser Grenzen überschritten: Klimawandel, Landnutzungswandel, Unversehrtheit der Biosphäre und biogeochemische Kreisläufe (Phosphor, Stickstoff). Seit 2022 gehören auch neuartige Stoffe (Plastik und andere vom Menschen hergestellte Chemikalien) sowie Wasser dazu.
Die Vortragsreihe beleuchtet an neun Abenden die neun Grenzen und deren Zustand und zeigt Lösungsansätze auf, wie eine globale Transformation noch innerhalb der planetaren Grenzen gelingen kann.
 
Die Vorträge dieser Reihe finden in Präsenz statt. Sie können zudem per Livestream über den Kanal www.youtube.com/SenckenbergWorld (mit Kommentarmöglichkeit über die Chatfunktion) mitverfolgt werden.
 
Alle Informationen zu den Vorträgen, Referent*innen und Themen unter: www.senckenberg.de/PlanetareGrenzen
 
 
Die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung ist eine Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft und erforscht seit über 200 Jahren weltweit das „System Erde“ – in der Vergangenheit, der Gegenwart und mit Prognosen für die Zukunft. Wir betreiben integrative „Geobiodiversitätsforschung“ mit dem Ziel die Natur mit ihrer unendlichen Vielfalt zu verstehen, um sie als Lebensgrundlage für zukünftige Generationen zu erhalten und nachhaltig zu nutzen. Zudem vermittelt Senckenberg Forschungsergebnisse auf vielfältige Art und Weise, vor allem in den drei Naturmuseen in Frankfurt, Görlitz und Dresden. Die Senckenberg Naturmuseen sind Orte des Lernens und Staunens und sie dienen als offene Plattformen dem demokratischen Dialog – inklusiv, partizipativ und international. Mehr Informationen unter www.senckenberg.de.
 

Pressematerial

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Bild Ozonloch

Bisher größte Ausdehnung des antarktischen Ozonlochs am 24. September 2006.