Dunja Dakovic (15) belegte mit dem Jugend-forscht-Projekt „Eloquentia – KI als Bildungsmöglichkeit für die englische Sprache“ den ersten Platz im Fachbereich Mathematik/ Informatik.
Dunja Dakovic (15) belegte mit dem Jugend-forscht-Projekt „Eloquentia – KI als Bildungsmöglichkeit für die englische Sprache“ den ersten Platz im Fachbereich Mathematik/Informatik.

Jugend forscht: Siegerprojekte gekürt

„Diastolic Dysfunction Assist Device (2DAD) – Innovative Lösung mit EAP“, „Eloquentia – KI als Bildungsmöglichkeit für die englische Sprache“ und „FALKE – Finnenbasierte Aktive Lenk- und Kontrolleinheit“ – diese drei Jugend-forscht-Arbeiten vom Kaiserin-Friedrich-Gymnasium in Bad Homburg v. d. Höhe errangen den Sieg beim Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Rhein-Main West. Die Schüler*innen haben sich damit für den Landeswettbewerb Hessen am 20. und 21. März 2024 bei Merck in Darmstadt qualifiziert. Zum vierzehnten Mal wird der Jugend-forscht-Regionalwettbewerb Rhein-Main West durch das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt organisiert. Die Wettbewerbs-Patenschaft teilt sich Senckenberg seit 2020 mit der Provadis Ausbildung und der Provadis Hochschule. Provadis ist mit rund 1.800 Auszubildenden Hessens größtes privates Ausbildungsunternehmen. Rund 1.100 junge Menschen studieren zurzeit an der Provadis Hochschule.

In der Nachwuchssparte „Schüler experimentieren“ (Teilnehmer*innen unter 15 Jahren) wurden die drei Regionalsiegerprojekte „Aufbau und Optimierung eines Solarautos mit einem Solarofen“, „Der besondere Nussknacker für Walnüsse“ und „Hornblatt – CO2-Speicher der Zukunft?“ von der Jury gekürt. Sie nehmen am 15. und 16. März 2024 am Landeswettbewerb in Kassel teil. „Mach Dir einen Kopf!“ lautet das Motto der 59. Wettbewerbsrunde von Jugend forscht. 59 Jungforscher*innen sind diesem Motto gefolgt und haben insgesamt 31 Projekte beim diesjährigen Regionalwettbewerb Rhein-Main West zwischen Elefanten und Walen im Frankfurter Naturmuseum präsentiert. „Neugierig sein und wissen wollen, wie etwas funktioniert. Auf Entdeckungsreise gehen und Dinge ausprobieren. Das ist Jugend forscht. Ich freue mich sehr und möchte mich bei allen jungen Menschen bedanken, die sich auch dieses Jahr auf eine solche Reise begeben haben,“ sagt Prof. Dr. Andreas Mulch, Direktor Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt.

Für die Jugend-forscht-Siegerarbeit im Fachbereich Biologie entwickelte Seungheon Lee (17) einen Ansatz, um diastolische Herzinsuffizienz, bei der die Pumpfunktion des Herzens beeinträchtigt ist, zu behandeln. Die Siegerin im Fachbereich Mathematik/Informatik, Dunja Dakovic (15), entwickelte ihr Bildungssystem „Eloquentia“, das auf Basis von KI das Erlernen der englischen Sprache für Kinder in Entwicklungsländern ermöglichen soll. Dominik Sadtler (18) beschäftigte sich in seinem Siegerprojekt im Fachbereich Technik mit der Konstruktion eines automatischen Lenksystems, das die Abdrift von Raketen mittels mechanischen Finnen minimiert. Auch in der Juniorsparte „Schüler experimentieren“ landeten spannende Experimente auf dem Siegertreppchen ganz oben. So untersuchten Hendrik Clauß (14) und Henning Grimm (14) das Hornblatt, eine Unterwasserpflanze, hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Entkalkung und Kohlenstoffbindung im Wasser. Jonas Döbbemann (14), Defne Kalafatas (14) und Mia Zinn (14) forschten nach einem Nussknacker, der Walnüsse so öffnet, dass die beiden Halbschalen erhalten bleiben. Leonid und Maxim Dovgal (11) erprobten im Experiment, wie sie die Leistung ihres selbst gebauten Solarautos optimieren können und erreichten damit den ersten Platz.

Ina Hauck, Stadträtin der Stadt Frankfurt am Main, fasst den Kern ihrer Festrede zur Siegerehrung zusammen: „Die heute präsentierten Projekte sind höchst beeindruckend. Die Jugendlichen werfen mit innovativen Ideen einen Blick in die Zukunft und arbeiten an Lösungen für die großen Herausforderungen, die uns als Menschheit erwarten. Sie entwickeln Ideen für Probleme, die uns schon heute länderübergreifend beschäftigen und das passt zu unserer weltoffenen Stadt Frankfurt, die Menschen verschiedenster Länder und Kulturen eine Heimat ist, für internationale Kontakte und weltumspannenden Handel steht und sich selbst als ‚Europastadt‘ versteht. Die Ansätze, mit denen die verschiedenen Projekte diesen Herausforderungen begegnen, sind bestechend innovativ und einleuchtend.“

Auch Prof. Dr. Björn Hekman, Vorstand der Provadis Hochschule, lobte in seiner Festrede den Forschungsgeist und Ideenreichtum der jungen Teilnehmenden: „Ihre Begeisterung für Wissenschaft und für den MINT-Bereich ist spürbar! Wir brauchen innovative und engagierte Nachwuchstalente wie Sie für die Zukunft des Industriestandortes Deutschland. Insbesondere in der chemischen Industrie sind wir auf neue Produkte und Verfahren angewiesen, um die Herausforderungen des Wandels meistern zu können. Mit Ihren Experimenten und Erfindungen zeigen Sie, wie die Zukunft aussehen kann und wie wir sie gemeinsam gestalten können. Wir als Provadis Hochschule und Provadis Ausbildung unterstützen Bildung und Berufsorientierung an vielen Stellen – auch dieser Wettbewerb ist eine ganz besondere Möglichkeit, Ihnen, den Fachkräften von morgen, Chancen zu eröffnen. Der Fokus auf eigenverantwortliches Arbeiten, Kompetenzerwerb und Gemeinschaft, der Jugend forscht im Kern ausmacht, ist fester Bestandteil unserer Lernphilosophie bei Provadis. Deshalb sind wir auch in diesem Jahr gerne wieder als Kooperationspartner an Bord!“

17 Mädchen und 24 Jungen wetteiferten in 22 Einzel- oder Gruppenprojekten in den Kategorien Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Mathematik/Informatik, Physik und Technik um die Teilnahme am Landeswettbewerb Jugend forscht. In der Junior-Sparte „Schüler experimentieren“ nahmen weitere sechs Schülerinnen und 12 Schüler mit 9 Arbeiten teil. Mit dabei waren Schulen aus Bad Homburg v. d. Höhe, Bad Nauheim, Darmstadt, Eppstein, Frankfurt am Main, Hofheim, Oberursel, Offenbach am Main und Steinbach im Taunus.

Neben den Platzierungen, die immer auch mit einem Geldpreis verbunden sind (1. Preis: 75 €, 2. Preis: 60 €, 3. Preis: 45 €), wurden die Projekte mit zahlreichen Sonderpreisen bedacht. Zum einen wurden etliche von verschiedenen Institutionen gestiftete Geldpreise von jeweils bis zu 75 € verliehen. Zum anderen wurden diverse Sachpreise vergeben, nämlich Jahresabonnements der Zeitschriften „bild der wissenschaft“, „ct“, „GEO“, „GEOlino“, „Make“, und „natur“, sowie verschiedene von regionalen Partnern bereitgestellte Preise, wie Freikarten des Palmengartens, des Physikalischen Vereins, des Frankfurter Zoos oder der ExperiMINTa und ein Sonderpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Außerdem wurden vier Teilnehmende mit Senckenberg-Schüler*innenmitgliedschaften bedacht. Projektbetreuerin Ingrid Timm von der Elisabethenschule Hofheim erhielt den mit 100 Euro dotierten „Sonderpreis für Engagierte Talentförderer“, zudem erhielt Anna Beliakina von der Albert-Schweitzer-Schule aus Offenbach am Main für ihr Engagement eine Einladung zum von CTS Gruppen- und Studienreisen gesponserten Workshop für Projektbetreuende. Das Kaiserin-Friedrich-Gymnasium aus Bad Homburg v. d. Höhe erhielt den Schulpreis des hessischen Sponsorpools, der mit 150 Euro dotiert ist, das Adorno-Gymnasium aus Frankfurt am Main den MINTSPACE-Schulpreis, ein Experimentiertableau für den Unterricht.