Große Pinselschwanz-Beutelmaus

#Senckenbergliebling Vol.2 

Alexandra Troll: Pinselschwanz-Beutelmaus

#5 vom 05.12.2021 


Alexandra Troll suchte nach einer Möglichkeit, Bildung zu fördern. Und damit war sie bei uns genau richtig. Aus welchem Grund sie ihren #Senckenbergliebling, die Große Pinselschwanz-Beutelmaus Phascogale tapoatafa, wählte, erzählt sie hier:

„Vor einiger Zeit war ich mit meiner Familie wieder mal zu Besuch im Senckenberg Museum. Dabei wurde ich auf einen Flyer aufmerksam, der um Unterstützung für die Arbeit an den Exponaten und deren Erhalt warb. Zu dieser Zeit schwebte mir bereits der Gedanke im Kopf herum, dass ich gerne die Arbeit aus dem Bereich Bildung/Kunst/Kultur unterstützen möchte. Ich fand, es sei eine gute Sache eine Patenschaft im Senckenberg Museum zu übernehmen, da ich als gebürtige Frankfurterin sozusagen mit dem Senckenbergmuseum aufgewachsen bin, und immer gerne dort meine Zeit verbracht habe. Also suchte ich auf der Website nach interessanten Patenkindern. Dabei kam mir der Gedanke, auch nach Mäusen zu suchen. Das hat damit zu tun, dass mein Spitzname innerhalb der Familie „Maus“ lautet, weil ich immer die Kleinste und Jüngste war. Und siehe da, mit Hilfe der netten Mitarbeiterinnen des Museums, wurde ich fündig. Man schickte mir einige Vorschläge (Bilder) der infrage kommenden Exponate, und ich entschied mich für die Pinselschwanz-Beutelmaus. Ich finde, sie sieht recht witzig aus, mit ihrem Pinselschwanz… Ich hoffe außerdem, dass wir Paten ein bisschen dazu beitragen können, dass Bildung in unserem Land weiterhin gefördert werden kann. Es geht nicht um Riesenbeträge, sondern darum, dass viele Menschen sich engagieren. Ich freue mich, wenn die Arbeit des Senckenberg Museums auch noch für viele Besucher-Generationen erhalten bleibt.“

 

Zunächst einmal ganz herzlichen Dank, Frau Troll! Es macht uns sehr stolz, dass so viele Frankfurter*innen das Senckenberg seit ihrer Kindheit kennen und lieben. Im Folgenden haben wir mit der Unterstützung von Dr. Irina Ruf, Sektionsleiterin unserer Mammalogie, ein paar interessante Fakten zu Ihrem Patentier zusammengestellt:

Die Große Pinselschwanz-Beutelmaus (Phascogale tapoatafa) ist ein Beuteltier und gehört zur Familie der Raubbeutler (Dasyuridae). Die Art wird in drei Unterarten unterteilt, die voneinander isoliert im Nordwesten, Südwesten und Osten Australiens vorkommen. Diese drei Unterarten lassen sich anhand morphologischer Merkmale (Größe, gewisse Schädelmerkmale, Anzahl der Zitzen) aber auch genetisch unterscheiden. Weibliche Exemplare sind kleiner als männliche. [1]

Pinselschwanz-Beutelmäuse sind Waldbewohner und halten sich meist in Regenwäldern und Buschgebieten auf, in denen sie sich tagsüber in einem kugelförmigen Nest aus Blättern und Zweigen verstecken und schlafen, bevor sie sich nachts auf die Jagd begeben. Beim Springen zwischen Bäumen können sie Distanzen von bis zu zwei Metern überbrücken. Mit ihren um 180 Grad drehbaren Fußgelenken können sie hervorragend an Baumstämmen klettern. Zur Lieblingsnahrung der Pinselschwanz-Beutelmäuse zählen sowohl große Insekten als auch Spinnen, die sie durch das Loslösen von Baumrinde fangen. Auch kleinere Wirbeltiere sowie Nektar stehen manchmal auf ihrem Speiseplan. [1], [2]

Männliche Pinselschwanz-Beutelmäuse bauen sich ein Revier von mehr als 100 Hektar Fläche auf. Die Reviere der Weibchen sind mit 20 bis 40 Hektar deutlich kleiner, werden jedoch umso aufmerksamer gegenüber Rivalinnen verteidigt. [1]

Zur Paarungszeit finden sich Männchen und Weibchen tagsüber in einem Nest in einer Baumhöhle zusammen. Der Wurf, der meist aus acht Jungtieren besteht, wird vom Weibchen über einen Zeitraum von 30 Tagen ausgetragen. Anstatt eines richtigen Beutels werden die Jungtiere in den ersten Wochen durch eine Hautfalte geschützt. Nach sieben Wochen werden sie in einem Nest abgelegt und nach 20 Wochen verlassen die Jungtiere den Schutz der Mutter. Die Männchen sterben meist direkt nach der Paarung aufgrund des erhöhten Ausstoßes von Stresshormonen. Weibchen können bis zu drei Jahre alt werden, leben häufig aber nur solange, dass sie einen Wurf aufziehen können. [1], [2]

Aufgrund der Zerstörung ihres Lebensraums und der durch europäische Siedler eingeführte Fressfeinde wie z.B. Hauskatzen gelten Pinselschwanz-Beutelmäuse, je nach Unterart, als potenziell bis stark gefährdet. [1] ,[2]

Wir hoffen, dass wir Ihnen mit diesen interessanten Informationen zu Ihrem #Senckenbergliebling eine Freude bereiten konnten und Sie bald wieder im Senckenberg Naturmuseum Frankfurt begrüßen dürfen.